Künstliche Intelligenz und Kultur auf dem 64. Münsterlandtag

Künstliche Intelligenz und Kultur auf dem 64. Münsterlandtag

Der 64. Münsterlandtag, der nach fast 20 Jahren zum ersten Mal wieder in Vechta stattfand, brachte Künstliche Intelligenz (KI) und Kultur in den Mittelpunkt. Organisiert vom Heimatbund Oldenburger Münsterland und der Stadt Vechta, boten die VEC-Hallen ein informatives und unterhaltsames Programm für rund 400 Besucherinnen und Besucher, das von Fachvorträgen bis zur Verleihung von Schülerpreisen reichte.

Das Motto des Münsterlandtags lautete „Künstliche Intelligenz. Chancen, Risiken – Zukunft?!“ und die Veranstaltung begann mit einer besonderen Überraschung: Das Vechtaer Stoppelmarkt-Traditionspaar Jan und Libett erschien in Form einer Holoprojektion auf der Bühne. Dieser digitale Auftritt verwandelte sich schnell in eine reale Begegnung, als beide mit ihrer Drehorgel in den Saal eintraten. Dieses gelungene Opening spiegelte das Motto des Tages wider: Tradition trifft Zukunft.

Begrüßung und Impulsvortrag

Die Präsidentin des Heimatbundes, Manuela Honkomp, betonte in ihrer Eröffnungsrede die Ziele des Münsterlandtags: „Der Heimatbund versteht sich als Träger der Heimat- und Kulturpflege, aber auch als Impulsgeber für Zukunftsthemen. Tradition und Zukunft gehören für uns zusammen.“ Zusammen mit Bürgermeister Kristian Kater und Landrat Tobias Gerdesmeyer eröffnete sie die Veranstaltung, begleitet von einem musikalischen Beitrag des Musikvereins Oythe.

Künstliche Intelligenz im Alltag

Den zentralen Impulsvortrag hielt Prof. Dr. Marco Barenkamp, Honorarprofessor für Künstliche Intelligenz und Digitalisierung. Er verdeutlichte, dass KI längst im Alltag angekommen ist und stellte sowohl die Chancen als auch die Missbrauchsmöglichkeiten dar, die diese Technologie mit sich bringt. Darüber hinaus erklärte er, wie man durch einen bewussten Umgang mit Chat-Programmen bessere Resultate erzielen kann. Barenkamp wies auch darauf hin, dass Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bei der praktischen Anwendung von KI hinterherhinkt.

Podiumsdiskussion

In einer anschließenden Podiumsdiskussion, charmant moderiert von Jessica Bloem, wurden die Themen des Vormittags vertieft. Zu den Podiumsteilnehmern gehörten Philipp Krapp, Verena Witte, Max Beckmann und erneut Prof. Dr. Marco Barenkamp. Philipp Krapp zeigte auf, wie KI die Effizienz von Prozessen im Mittelstand steigern und die Qualität der Arbeit verbessern kann, ohne die Menschen überflüssig zu machen. Verena Witte thematisierte die Notwendigkeit einer stärkeren digitalen Bildung in Schulen und Max Beckmann hob die Bedeutung gesellschaftlicher Akzeptanz hervor.

Verleihung der Schülerpreise

Ein weiterer Höhepunkt war die Verleihung des Schülerpreises Oldenburger Münsterland, unterstützt von den Volksbanken der Landkreise Vechta und Cloppenburg. Ausgezeichnet wurden Schüler, die mit ihren Projekten auf vielfältige Weise das Jahresthema „Künstliche Intelligenz. Chancen, Risiken – Zukunft?!“ behandelt hatten. Die eingereichten Arbeiten umfassten technische, gesellschaftliche und kreative Ansätze. Kathrin Oenbrink vom Heimatbund lobte die Neugier und das Engagement der jungen Menschen für ihre Region.

Programmpunkte am Nachmittag

Der Nachmittag stand im Zeichen der Gastgeberstadt Vechta und bot ein abwechslungsreiches Programm mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern. Die Erdbeerkönigin Vanessa I. war ebenso Teil der Darbietungen wie humorvolle Auftritte und atemberaubende Akrobatik. Das „Theater für Jedermann“ brachte die Besucher mit einem Sketch zum Lachen, während lokale Gruppen die Lebendigkeit der Kultur im Oldenburger Münsterland demonstrierten.

Abschluss und Ausblick

Vizepräsident Stefan Schute schloss die Veranstaltung mit einem Dank an alle Beteiligten und betonte die Stärke der Region in ihrer Geschichte und Vielfalt. Der nächste Münsterlandtag ist für den 7. November 2026 in Barßel geplant.

Please follow and like us:

Doporučené články