Hirnforschung: Unser Gehirn durchläuft im Leben fünf Phasen und vier Wendepunkte

Hirnforschung: Unser Gehirn durchläuft im Leben fünf Phasen und vier Wendepunkte

Die neuronale Struktur unseres Gehirns verändert sich im Laufe des Lebens in fünf bedeutenden Phasen, wie eine umfassende Analyse von Diffusions-MRT-Daten zeigt. Markante Wendepunkte bei etwa 9, 32, 66 und 83 Jahren markieren Abschnitte mit jeweils eigener Dynamik – von der Kindheit über ein ungewöhnlich langes Jugendstadium bis ins hohe Alter.

Die Phasen der Gehirnentwicklung

Die Struktur unseres Gehirns entwickelt sich nicht gleichmäßig, sondern verläuft in fünf großen Epochen. Diese umfassen die ersten Lebensjahre, die Jugend, das Erwachsenenalter sowie die frühen Jahre des Alterns.

Kindheit: Konsolidierung und Umbruch

Die erste Phase reicht von der Geburt bis zum Alter von etwa neun Jahren. Diese Phase ist geprägt von einem rapiden Anstieg der grauen und weißen Substanz sowie einer Überproduktion von Synapsen, die anschließend selektiert werden. Man spricht hier von „Netzwerkkonsolidierung“.

Eine ungewöhnlich lange Jugend

Die Jugendphase erstreckt sich bis in die frühen Dreißiger und zeigt eine Zunahme der Effizienz der Gehirnnetzwerke. Diese Phase ist die einzige, in der die neuronale Effizienz zunimmt und sich витебряется. Ein markanter Wendepunkt mit 32 Jahren ist der stärkste im gesamten Lebensverlauf und zeigt die meisten gerichteten Veränderungen in der Verschaltung.

Das Erwachsenenleben

Mit 30 Jahren tritt die Gehirnstruktur in ihre längste stabile Phase ein. Diese Stabilität hält etwa drei Jahrzehnte an, bis der nächste Wendepunkt mit 66 Jahren erreicht wird, wo eine langsame Zunahme der funktionellen Aufteilung der Netzwerke festgestellt wird.

Frühes Alter und Reorganisation

Ab etwa 66 Jahren wird eine allmähliche Reorganisation der neuronalen Netzwerke erkennbar. In diesem Alter beginnt die weiße Substanz messbar abzubauen, und das Risiko für verschiedene Erkrankungen steigt an.

Hohes Alter: Vom Globalen zum Lokalen

Mit durchschnittlich 83 Jahren fängt die letzte Phase an. Hier verlieren globale Vernetzungsstrukturen an Bedeutung, während die lokalen Netzwerke stärker hervorstechen.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Die Forschungsergebnisse zeigen, wann das Gehirn besonders formbar oder verletzlich ist. Das Verständnis, dass die strukturelle Reise des Gehirns von wenigen wichtigen Wendepunkten geprägt wird, kann helfen, die Anfälligkeit der neuronalen Verschaltung für Störungen besser zu erkennen.

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